Mittwoch, 26. März 2008

mittagszwielicht eins zwei eins elf

(für J.W. Goethe)

ursache und wirkung? außen und innen?
das durchrühren des froop[1] um 13 uhr
wobei ich in der ZEIT lese
daß dein FAUST zweihundert wird
der stoff aber viel älter sei

aus einem blauen himmel draußen
schneit es drei minuten lang
„ohnmächtige Schauer körnigen Eises“
da drängelt doch der april
eine woche vor, der freche

ein zeichen von oben? woran er nicht glaubte
zumal jetzt die feuerkugel hervorlugt
schillernde dachziegel trocknet
„die Sonne duldet kein Weißes“ auf fleckigen fenstern
und schwupps: bauschen winde wolken auf

ich hab einen schatten
sitze krumm
stütze mich auf die faust in der achselhöhle
der kühlschrank brummt gleichmütig hinter mir
ich vergesse die gretchenfrage

auf vier uhren umticken mich sekunden im quadrat
in ihrem bann werd ich schneller altern
oder geist erlangen
komm schon, schnitter
komm und nimm die wünsche fort!


© DAVE 3/08
(12111 Verse hat FAUST)
Zitate aus dem „Osterspaziergang“


[1] ein Joghurt, bei dem man das Fruchtmus einrühren muß

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